Entdecken Sie Marta Ludwiszewska

Geschichte

Ich habe schon als kleines Mädchen mit dem Zeichnen begonnen (meine Schwester meint sogar, ich wäre schon mit einem Bleistift in der Hand auf die Welt gekommen), aber richtig ernst wurde es mir damit, als meine Eltern mir „Wie man malt und zeichnet“ zu Weihnachten schenkten. In diesem riesen Band wurden alle unterschiedlichen Zeichentechniken beschrieben. Allerdings kam ich nie dazu, sie alle auszuprobieren – ich blieb lieber bei Bleistift und Wachsmalstiften.

Später in der Schule begeisterte ich mich für japanische Animés und Comics. Ich zeichnete viele Mädchen mit riesigen Augen und obwohl diese Faszination irgendwann abnahm, mag ich den Stil und die Kultur bis heute sehr.

Nach meinem Schulabschluss, einem abgebrochenen Studium und einer abgeschlossenen Ausbildung zur Computergrafikerin begann ich, bei Pajka Studio zu arbeiten. Mein erster Auftrag bestand darin, ein Logo für ein Apartmentgebäude zu entwerfen. Ab da nahmen die Dinge einfach ihren Lauf.

Zwischen zwei Grafikaufträgen setzte ich mich einmal mit Papier und dem Tikky Graphic Faserfeinschreiber hin und begann zu zeichnen – hunderte Punkte und Linien – die ganze Nacht hindurch bis zum nächsten Morgen. An dieser Stelle fiel mir wieder ein, dass ich ja eigentlich zeichnen konnte. Ich stellte ein Werk fertig, dann ein weiteres und so entstand die Serie „Oddities“.

Seitdem besteht meine professionelle Arbeit hauptsächlich aus Grafikdesign, während Illustrationen zum entspannteren Teil meines Kreativprozesses zählen. Aktuell arbeite ich an T-Shirt-Prints und Illustrationen für ein Buch – wie es sich gerade ergibt.

Arbeiten

Die Arbeit im Bereich Grafikdesign gibt mir Freiheit und Unabhängigkeit, was ich beides mehr als alles andere schätze. Gleichzeitig ändern sich die Beziehungen zu meinen Kunden fortlaufend – manchmal sind sie der anstrengendste Teil meiner Arbeit und man wünscht sich, man könnte einfach ohne Forderungen von außen in Ruhe arbeiten. Dann wiederum sind Kundentreffen – ihre Anforderungen und ihre Ideen – ein essenzieller Teil des Kreativprozesses.

Ich wollte mein eigenes Grafikstudio haben. Ich stellte mir vor, dass sich dann alles irgendwie von selbst lösen würde, was natürlich nicht der Fall ist. Aber ich liebe es, meine eigene Chefin zu sein und selbst zu entscheiden, welche Aufträge ich annehme und welche nicht.

Es ist immer ein Balanceakt zwischen aktivem Handeln und Hilflosigkeit.

Kreativer Prozess

Ideen nehmen alle möglichen Formen an.

Wenn ich keine klare Idee vor Augen habe und einfach nur zeichnen möchte, setze ich mich mit einem Faserfeinschreiber hin und lege los, bis ich fertig bin (und wenn mir das Ergebnis nicht gefällt, wandert es direkt in den Mülleimer).

Wenn mir eine Idee schon länger im Kopf herumspukt, zeichne ich sie zuerst mit einem Bleistift vor und gehe dann zum Faserfeinschreiber über. Dann scanne ich die Zeichnung ein und ergänze sie vielleicht noch um ein paar Farben – wobei ich die Colorationsphase ehrlich gesagt selten abschließe.

Ich habe einen rOtring Radiograph und muss zugeben, dass er zu meinen Favoriten zählt: Er ergibt eine schöne, glatte Linie und liegt gut in der Hand.

Ein hochwertiges Zeichengerät erleichtert meine Arbeit und hat einen großen Einfluss auf das Endergebnis meiner Kunstwerke. Ich halte das für sehr wichtig.

Inspiration

Mich inspirieren Fotografien sehr: Mode, Natur, Tiere, Vintage … Auch das Internet ist gerade eine wahre Schatztruhe, in der man tolle Dinge entdecken kann.

Ich sehe mir selten die Arbeiten anderer Grafikdesigner an. Diejenigen, die mir am besten gefallen, unterscheiden sich sehr von meinem Stil. Ansonsten mag ich die einfachen Dinge im Leben: ein sonniger Nachmittag im Park, Bier, Bücher (besonders Reisebücher – vielleicht, weil mir die Zeit oder der Mut fehlen, selbst zu reisen). Mythologie (hier zeigt sich die Leidenschaft für japanische Kultur) – eine gute Grundlage für die Arbeit an „Oddities“. Ich sammle Bücher. Sie sind gute Kameraden, so schön friedlich.

Mein neuestes kreatives Abenteuer ist Siebdruck – ich habe ein Team mit einer Freundin gegründet, das wir nasze7.pl nennen, und wir arbeiten zusammen in einem Studio in Warschau. Außerdem beschäftigte ich mich mit Schilderbeschriftung. Es fasziniert mich so sehr, dass ich mir vorstellen könnte, dies eines Tages hauptberuflich zu machen. Bis dahin bleibe ich aber bei meinen Punkten und Linien.

Links:

www.martiszuludvikez.blogspot.com

www.martiszu.tumblr.com

www.behance.net/martiszu

www.cargocollective.com/martiszu

www.pajka.pl